In Gedenken an Christoph Schlingensief
Anlässlich des 10. Todestages von Christoph Maria Schlingensief am 21. August 2020 gedenken wir den Werken des bekannten Film- und Theaterregisseurs. In seinem Stück „Eine Kirche der Angst / Vor dem Fremden in mir“ thematisiert Schlingensief seine Erkrankung an Lungenkrebs. TAKEPART produzierte einen Film über eine Aufführung im Juni 2009.
Die Aufführung des Fluxus Oratoriums am 3. Juni 2009 in der Westergasfabriek in Amsterdam, in der Schlingensief über seine Erkrankung berichtet, wurde von TAKEPART filmisch aufgezeichnet. Die Diagnose, die er Anfang 2008 im Alter von 48 Jahren erhielt, betitelt der Regisseur als „Urknall“. Sie sei aus der dunklen Stille gekommen und habe ihn komplett vereinnahmt.
Er selbst habe es dann als seine Aufgabe gesehen, diese Dunkelheit zu beleuchten, zu hinterfragen und dem Krebs ein Gesicht zu geben. Diese Kräfte habe Schlingensief in dem Stück freigesetzt.
Mit stilistischen Mitteln wie einem Korpus mit einer roten Lunge, einer Landkarte als Weg seiner Erkrankung oder der Darstellung seiner Gefühle während der Therapie durch das Gefangensein in einem großen Tuch hat Schlingensief seinen starken Lebenswillen und Kampfgeist verkörpert.
So habe er durch seine Arbeit die Krankheit und die Angst vergessen können, denn er wollte seinem Krebs immer zeigen: „So schön wie hier, kann es im Himmel gar nicht sein.“